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Mopeds-Tour 024

FJ 1200, 1XJ mit 4 in 1 Auspuff

Die Yamaha FJ 1100 und FJ 1200 sind Sporttourer aus den 1980er Jahren. Die FJ 1100 wurde 1984 erstmals der Öffentlichkeit als Sportler vorgestellt. Der luftgekühlte Motor der FJ 1100, FJ 1200, XJR 1200 und XJR 1300 ist quasi identisch, wenn man von den Hubraumunterschieden und kleineren Ändrungen an der Peripherie absieht. Dieser robuste Motor ist unter anderem auch der Grund dafür, dass die FJ-Serie genau wie die Yamaha XJ als äußerst zuverlässig und langlebig gilt. Es gibt Modelle mit Laufleistungen über 400.000 Kilometern bei denen lediglich die üblichen Verschleissteile erneuert wurden.

Die FJ wurde zwar als Sportmotorrad im Yamaha Katalog gelistet, war mit ihren rund 260 kg und vorallem der geringen Schräglagenfreiheit nur bedingt dafür geeignet. So wurde von Modellpflege zu Modellpflege auch immer mehr Wert die Tourentauglichkeit gelegt, sodass sie Ende der 1980er Jahre ihren Platz als Sporttourer im Yamaha Portfolio fand. Das für ihre Zeit typische Anti-Dive-System besaß die FJ noch bis 1987. Es soll ein Eintauchen der Gabel beim Bremsen verhindern, indem beim Betätigen der vorderen Bremsen hydraulisch die Dämpfung der Gabel erhöht wird. An sich funktioniert dies auch, allerdings nur beim Bremsen, und nicht bei Lastwechseln wie z.B. beim Gas zurücknehmen. Ab 1991 wurde auch eine Version mit ABS angeboten.

Die Yamaha FJ 1200 wurde bis 1995 gebaut. 1995 erschien mit der Yamaha XJR 1200 ein Nachfolger und wurde 1999 von der XJR 1300 abgelöst.


Technische Daten[]

  • Motor
    • Bauart: luftgekühlter Viertakt-parallel, Vierzylinder, vorwärts geneigt
    • Hubraum: FJ 1100: 1097 ccm, FJ 1200: 1188 ccm
    • Bohrung x Hub: FJ 1100: 74,0 x 63,8, FJ 1200: 77,0 × 63,8 mm, Verdichtungsverhältnis 9,7:1
    • Schmiersystem: Nasssumpf
    • Kupplung: Mehrscheiben-Nasskupplung
    • Getriebe: Synchrongetriebe 5-Gang (Kettenantrieb)
    • Untersetzungsverhältnis:(3YA) 1-Gang 40/14 (2,857), 2-Gang 36/18 (2,0), 3-Gang 33/21 (1,571), 4-Gang 31/24 (1,292), 5-Gang 29/26 (1,115)
  • Tankinhalt: FJ 1100: 24,5 Liter, FJ 1200: 22 Liter (Normalbenzin)
  • Verbrauch: 6,3-6,5 l/100 km
  • Abmessungen: (3YA)
    • Gesamtlänge: 2235 mm 2275 mm (ausschließlich SF)
    • Gesamtbreite: 775 mm
    • Gesamthöhe: 1245 mm (untere Windschutzscheibe), 1315 mm (obere Windschutzscheibe)
    • Sitzhöhe: 790 mm
    • Radstand: 1495 mm
    • Mindestbodenfreiheit: 140 mm
    • Kleinster Wendekreisradius: 3.100 mm
  • Fahrgestell
    • Rahmen: Doppelschleifenrahmen
    • Nachlenkung: 27,5°
    • Nachlaufbetrag: 112 mm
  • Leergewicht: (3YA) Mit Öl und Kraftstoff 266 kg


Modellgeschichte[]

Die folgende Liste enthält die Modelle die offiziell in Deutschland importiert wurden:

  • Typ 47E: FJ 1100 1984 und 1985, mit Anti-Dive-System
  • Typ 1XJ: FJ 1200 1986 und 1987, mit Anti-Dive-System
  • Typ 3CW: FJ 1200 1988 bis 1990
  • Typ 3YA: FJ 1200/A 1991 bis 1995, optional mit ABS

Für andere Länder wie Österreich, Schweiz oder USA sind andere Modell-Typen importiert worden.

Die Verkleidungen wurden mit jeder Version voluminöser, bzw. der Wind und Wetterschutz wurde besser. Dennoch gilt bei vielen die erste FJ (47E) als die schönste, da ihre Verkleidung noch nicht so ausladend gestaltet ist wie bei den späteren Modellen. Die Verkleidung ist auch eine der wenigen Teile, die sich nicht ohne weiteres von einem Modell auf das andere montieren lassen (geänderte Haltepunkte, usw...). Dazu gehört auch das Zentralfederbein, dessen Anlenkung sich auch von Version zu Version unterscheidet. Das Getriebe der ersten FJs (bis ca. Mitte 1987) neigte dazu, den 2. Gang rausfliegen zu lassen. Die Hinterradschwinge bestand bis 1991 aus leichtem Aluminium und wurde dann in der Version 3YA durch eine Stahlschwinge ersetzt die schwerer ist aber auch eine höhere Streckgrenze hat. Ab 1988 wurde das 16 Zoll Vorderrad durch ein 17 Zoll Vorderrad ersetzt, was die Fahreigenschaften deutlich verbesserte. Das Hinterrad hatte leider bis Produktionsende immer einen Durchmesser von 16 Zoll, was die Reifenauswahl heutzutage ziemlich einschränkt.


Umbauten[]

Eine der beliebtesten Umbauten stellt der Einbau einer 17/5,5 Zoll Felge (R62) für hinten aus der FZR oder XJR da. In Verbindung mit einem Tausch des Vorderrads gegen eine 17/3,5 Zoll Felge erhält man so die Möglichkeit, sämtliche aktuellen Reifen zu fahren. Das Fahrverhalten verbessert sich dramatisch und man muss keine Abstriche mehr machen was die Haftung oder die Haltbarkeit der Reifen betrifft.

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Umgebaute FJ 1200 3CW, u.a. mit 17/5,5 Zoll Felge hinten und 17/3,5 Zoll Felge vorne, XJR-Auspuffanlage, Fazer Spiegeln, R1-Bremsanlage und modifizierter Sitzbank

Die ohnehin schon sehr gute Bremsanlage der FJ 1200 lässt sich dank des Baukastensystems von Yamaha weiter optimieren, indem man die Bremsanlage der YZF-R1 bzw. der FZS1/6 oder der XJR montiert. Deren einteilig gegossenen, mit zwei (blauen/silbernen/goldenen) Sternen versehenen Bremssättel gelten als das beste Bremssystem ohne ABS.

Je nach Statur und Sitzposition des Fahrers, kann die Sicht in den Verkleidungsspiegeln der FJ 1200 durch die zu kurzen Ausleger behindert werden. Da die Winkel in denen die Verkleidungsspiegel angebracht werden sich von Version zu Version unterscheiden, kann man hier keine allgemeine Empfehlung aussprechen. Allerdings lassen sich zum Beispiel die Spiegel der 3CW (Bj. 1988-1990) durch die Spiegel einer Fazer ersetzen (kleine Umbauten an der Spiegelaufnahme vorausgesetzt). Hierzu wird man in den entsprechenden modellspezifischen Foren fündig.

Das Modell 1 XJ hatte ab Werk Spiegel mit längeren Auslegern, erst bei den späteren Modellen wurden die kürzeren Spiegel verbaut. Wenn man an gut erhaltene Spiegel der ersten Serie noch rankommt, spart man sich die Bastelei von diversen Zubehörspiegeln.

Außerdem werden auch gerne die verchromten Krümmer und Endtöpfe des Nachfolgemodells der XJR 1300 verwendet. Satterer Sound und eine bessere Optik sind die Belohnung. Man findet diese auch öfters auf dem Gebrauchtmarkt als gut erhaltene FJ-Endtöpfe.

Superbikelenker in Verbindung mit Stahlflexleitungen sind auch beliebte Umbauten, da auch durch den breiteren Lenker das Handling verbessert wird.


Links[]

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