Motorrad-Wiki
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Das Getriebe dient dazu, die Drehzahl der Kurbelwelle des Motors so zu verändern wie sie am Hinterrad in den verschiedenen Fahrsituationen benötigt wird. Es ermöglicht, je nach Anzahl und Abstufung der Gänge, verschieden hohe Endgeschwindigkeiten und Beschleunigungen. Bis in die 1990er Jahre waren Fünfgang-Getriebe üblich, seit den 1990er sind sechs Gänge sehr verbreitet.


Technik[]

Besser kann man es nicht beschreiben:

Doppelkupplungsgetriebe:


Bedienung[]

Motorradgetriebe werden heute anders als PKW-Getriebe geschaltet. Man zieht die Kupplung und drückt den Schalthebel mit dem Fuß nach unten, um herunter zu schalten, und zieht ihn nach oben, um hoch zu schalten. Zwischen dem ersten und den zweiten Gang befindet sich der Leerlauf, der manchmal etwas schwer zu finden ist. Hat man den Leerlauf korrekt eingelegt, leuchtet daher eine Kontrollleuchte bei den Instrumenten auf. Um Gänge zu überspringen, drückt man einfach mehrmals auf den Schalthebel. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, welchen Gang man gerade eingelegt hat. Die Montage einer Ganganzeige, welche selten serienmäßig verbaut wird, ist bei nahezu jedem Motorradmodell möglich.

Manche Quads und Supersportler für den Renneinsatz werden genau umgekehrt (oben/unten) geschaltet, was zu einiger Verwirrung und in seltenen Fällen zu Schäden führen kann, jedoch gewöhnt man sich recht schnell an das umgekehrte Schaltschema. Der Sinn dahinter ist bei Superportlern das einfachere Hochschalten in tiefen Schräglagen links, da man dabei den Stiefel nicht richtig unter den Schalthebel bekommt.

Man kann auch ohne Kupplungseinsatz schalten. Hoch schalten: Beim Beschleunigen den Schalthebel nach oben drücken und gedrückt halten. Geht man nun ruckartig vom Gas, rastet der nächste Gang direkt ein. Da Motorradgetriebe nicht synchronisiert sind, nehmen sie bei diesem Schaltverhalten keinen Schaden. Es entsteht auch kein höherer Verschleiß. Wer sich allerdings sehr tief auf den Tank bückt und ruckartig vom Gas geht, ohne dass der nächste Gang einrastet, bewegt sich durch die Motorbremse plötzlich schneller als das Motorrad. Es ist also ratsam, sich dabei gut festzuhalten. Ohnehin ist diese Art zu schalten mehr für die Rennstrecke geeignet.


Übersetzung[]

Die Übersetzungsverhältnisse im Getriebe geben an, bei welchen Geschwindigkeiten in welchem Gang gefahren werden kann. In jeder Gangstufe gilt ein festes Verhältnis von Motordrehzahl zu Geschwindigkeit. Die Abstimmung trägt entscheidend zur Charakteristik eines Motorrads bei. Änderungen an der Übersetzung sind im Bereich der StVZO normalerweise illegal, da sie das Abgas- und Lärmemissionsverhalten des Motorrads beeinflussen. Dies gilt auch für andere Kettenritzel.

Eine Übersetzung ist als "kurz" zu bezeichnen, wenn der Motor bei einer bestimmten Geschwindigkeit hoch dreht, und als "lang", wenn der Motor weniger hoch dreht. Kurze Übersetzungen begünstigen starke Beschleunigung, lange Übersetzungen geringen Verbrauch und hohe Endgeschwindigkeit.

Ein beliebter Trick der Hersteller die Emissionen zu senken, ist eine sehr lange Auslegung des Getriebes. So werden bei der vorgeschriebenen Geschwindigkeit bei der Messung (die im niedrigsten erreichbaren Gang erfolgen muss) nur geringe Drehzahlen erreicht, so dass weniger Emissionen entstehen.

Beispiel: Die 2005er Yamaha YZF-R1 erreicht im ersten Gang 155 km/h, im zweiten 190 km/h, im dritten 222 km/h, im vierten 257 km/h, im fünften 287 km/h und im sechsten (rechnerisch) 309 km/h. Sie hat eine Höchstdrehzahl von 13800/min und erreicht ihre Spitzenleistung bei 12500/min. Das Getriebe ist offensichtlich für optimale Beschleunigung bei Geschwindigkeiten zwischen 120 und 300 km/h ausgelegt. Unter 120 km/h verlassen sich die Entwickler auf das Drehmoment des 1000er Vierzylinders. Ohnehin würde mehr Leistung in diesem Geschwindigkeitsbereich nur zu stärkerem Durchdrehen des Hinterrades führen, folglich ist eine kürzere Übersetzung unangebracht.

Eine Nebenwirkung für den Fahrer ist, dass er keine hohen Drehzahlen erreichen kann, ohne sich dabei in Geschwindigkeitssphären zu bewegen, die auf Landstraßen und abseits der unbegrenzten Autobahnen illegal sind - außer im Leerlauf oder bei gezogener Kupplung.


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